Ich weiß, dass das Thema emotional sehr aufladend ist, aber vielleicht sollten alle mal einen Gang zurückschalten...
Die Huskies haben im Vorfeld kommuniziert, dass die bisherigen Legenden, die jetzt nicht mehr mit ihrer Nummer unter der Hallendecke verewigt sind, noch einen entsprechenden Platz finden werden. Dieser Passus findet sich bspw. in den Social Media Ankündigungen zur Bannerzeremonie. Am Sonntag war dann die Rede von einer Art "Hall of Fame" und der HNA ist zu entnehmen, dass sie "für jeden Besucher sichtbar" geehrt werden sollen. Ob man jetzt eine Ehrentafel installiert, Büsten von den dreien aufstellt oder sonst eine Lösung findet, werden wir sicherlich merken.
Wie ich im aktuellen Podcast auch schon angemerkt habe, ist es auf jeden Fall immens wichtig, diesen Worten nicht nur Taten folgen zu lassen, sondern das auch möglichst zeitnah umzusetzen.
Ich glaube, jedem ist bewusst, was Kollo, Heinrich und (wahrscheinlich vor allem) Mokros für das Kasseler Eishockey getan haben. Und dass sie sicherlich auch verdienen, dementsprechend geehrt zu werden. Sicherlich kann man auch darüber diskutieren, ob Mokros' Nummer unbedingt retired werden muss, wenn seine größten Verdienste ja eher als Funktionär stattgefunden haben, gleichwohl darf man aber auch der Meinung sein, er hätte es mehr oder ebenso verdient wie mancher ehemalige Spieler, der jetzt ein Banner unter der Hallendecke hat. Da gibt es sicherlich verschiedene Meinungen und in der Verschiedenheit auch vielleicht Abstufungen.
Der aktuellen Führung vorzuwerfen, jetzt Regeln aufgestellt zu haben, obwohl man bisherige übergeht, finde ich tatsächlich schon etwas abstrus, denn bisher konnte mir niemand erläutern, unter welchen Bedingungen genau die bisherigen Ehrungen stattgefunden haben. Solche messbaren Vorgaben gab es wohl offenbar nicht und nun sind sie eben aufgestellt. Auch ich finde die "Strafandrohung" gegenüber der Geschäftsführung irgendwie albern, denn wer soll sie denn einfordern oder durchsetzen? Ein aktueller oder zukünftiger Geschäftsführer wird doch wohl kaum plötzlich ein Banner unter die Decke hängen, ohne dass der/die Gesellschafter da irgendwie involviert ist. Das ist auch m.M.n. einfach nur Show und völlig übertrieben.
Aber grundsätzlich halte ich vorgegebene Bedingungen für eine Banner-Ehrung tatsächlich für richtig. Denn sie schaffen eine messbare Basis für anschließende Beratungen und Diskussionen über eine Ehrung. Beispiel Müller: Der hat die Marke von 500 Spielen passiert. Setzt er sich zur Ruhe, kann dann darüber beraten werden, ob seine Leistungen für eine Ehrung ausreichend sind. Bei aller Sympathie würde ich das aktuell verneinen. Wenn er aber am ende im entscheidenden Finalspiel das entscheidende Tor zum Aufstieg schießt, sieht das vielleicht wieder anders aus. Wenn das Tor aber durch, sagen wir mal, Darren Mieszkowski erzielt wird und der vielleicht in der nächsten oder übernächsten Saison nicht mehr in Kassel spielt, wird doch kaum über eine Sperrung der Nummer 66 nachgedacht werden.
Ich kann deshalb mit der Aufstellung dieser Regeln gut leben - wenn die bisherigen Legenden wie bereits erwähnt eine zeitnahe und angemessene, dauerhafte Ehrung erhalten.